Mont Garrot in Saint-Suliac 06 Feb 2024
Weindestination Bretagne? Frischer Wind in Frankreichs Weinkellern

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Tourismusverband der Bretagne

Ein neuer Jahrgang

Weinberge sah man lange nicht in bretonischen Landschaften – bis jetzt. Denn junge Winzerinnen und Winzer lassen den Weinbau in der Bretagne aufleben. Die ersten Jahrgänge sind abgefüllt und versprechen Geschmack und Innovation.

Marie Devigne und Guillaume Hagnier sind ursprünglich aus Kostengründen von der Champagne in die Bretagne gezogen, denn der Hektarpreis in ihrer Heimat war für die beiden unbezahlbar. Nun leben sie ihren Traum vom eigenen Weingut in Sarzeau auf der Halbinsel Rhuys im Süden der
Bretagne. 2020 haben sie ihre ersten Reben angebaut, 2023 bereits 6.500 Flaschen abgefüllt, alles in Handarbeit. Darin ein Chardonnay mit einem frischen, fruchtigen Geschmack.

Loïc Fourure hat sein Land in Theix am Golf von Morbihan von seinem Schwiegervater übernommen, seinen alten Job an den Nagel gehängt und sich mit viel Herzblut dem Weinanbau gewidmet, 7.000 Flaschen hat seine Weinlese 2023 ergeben.

Nicht weit entfernt, in Auray, erhofft sich Aurélien Berthou von den Trauben seines 2,5 Hektar großen Weinbergs einen trockenen Weißwein. Angebaut hat er seine Reben im Frühjahr 2022, hybride Sorten, die widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit sind – ein Muss in der Bretagne, die sich mit ihrem rauen Klima von den wärmeren Anbaugebieten abhebt. Berthou koordiniert zudem den 2021 ins Leben gerufenen Studiengang Weinbau im nahegelegenen Kerplouz: Hier reift bereits der nächste Jahrgang bretonischer Winzer heran.

Die Geschichte des bretonischen Weins

Es mag am rauen Klima liegen: Die Bretagne galt nie als Weinregion. Wer in die Bretagne fährt, trinkt Cidre – oder Wein aus anderen Teilen Frankreichs. Dabei finden sich in Frankreichs Nordwesten durchaus Spuren von Weinbergen vergangener Zeiten, meistens in der Nähe großer Klöster wie z.B. in Landévennec ganz im Westen. Durchsetzen konnte sich der Weinbau jedoch nie, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts
vernichtete die Reblaus die letzten Überbleibsel. Danach war der Weinbau in der Bretagne sogar illegal – denn Frankreichs staatliche Wein-Behörde verbot die kommerzielle Produktion von Wein außerhalb offizieller Anbaugebiete. Erst eine EU-Vorschrift machte es der Bretagne wieder möglich, Wein anzubauen – der Startschuss für eine neue Generation bretonischer Winzer.

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