Cinque Torri 05 May 2020
Die Widerstandsfähigkeit des Tourismus und das Beispiel von Cortina

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Cortina Marketing

Die Tourismusentwicklung in Cortina begann vor über 160 Jahren. Dank Kletterern und Forschern wie dem Wiener Paul Grohmann wurde Cortina in den 1860-ern Jahren in ganz Europa bekannt. Die britische, österreichische und deutsche Oberschicht begann ihren Sommerurlaub in Cortina zu verbringen, weil sie die wunderschöne Landschaft, das abwechslungsreiche Angebot und die positiven Effekte der frischen Luft auf die Gesundheit besonders hochschätzen.

Das goldene Zeitalter der Tourismusbranche dauerte aber nicht lange an: Im Ersten Weltkrieg verlief die Frontlinie bei Cortina d'Ampezzo und nach der Friedensunterzeichnung gehörte das Gebiet nicht mehr zu Österreich, sondern zu Italien. Europa hatte sich verändert. Die Belle Époque war vorüber und die Folgen der harten Kriegszeit veränderten die Interessen und Werte der ärmeren Bevölkerung. Der Sinn für Schönheit und Abenteuer aber blieb bestehen. Die Touristen kehrten langsam wieder nach Cortina zurück und die High Society ersetze die gefallenen Königsfamilien. In den 30-er Jahren erlebte Cortina einen unvergleichbaren Boom des Wintertourismus. 1937 übernachteten in den 52 Hotels Cortinas mehr als 600.000 Touristen und 1944 wurde die Ortschaft als Gastgeber für die Olympischen Winterspiele gewählt.

Einige Jahre später wurde der blühende Tourismus in Cortina hart von einem anderen Krieg getroffen. Während die Skiweltmeisterschaft 1941 noch stattfand, wurden die Olympischen Winterspiele 1944 abgesagt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war die gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage Europas katastrophal und der Tourismus in der Bergortschaft wiederholte sich langsam. Dank dem Wirtschaftswunder Italiens der 50-er Jahre bildete sich ein wohlhabender Mittelstand heraus und der Tourismus war nicht mehr ausschließlich für reiche Leute. Cortina reagierte schnell und knapp zwei Jahre nach dem Weltkrieg bewarb sie sich für die Olympischen Spiele 1956. Die Renaissance, die Cortina gerade erlebte, wurde somit noch verstärkt und gab den Einwohnern die notwendige Motivation, um weiter zu arbeiten und die Ortschaft zu gestalten. Die Olympischen Spiele markierten endgültig das Comeback Cortinas auf der Internationalen Szene, die Ortschaft eroberte somit einen speziellen Platz in den Köpfen und Herzen der Italiener und wurde zu einer Traumortschaft für den Wintertourismus. Der Tourismus und das Image von Cortina haben sich seither immer wieder den Zeiten angepasst: Von dem Partyort der 80-er Jahre wurde Cortina Anfang der 2000er Jahre zum Ort des italienischen Jetsets und schließlich nach der Krise 2009 ein Paradies für Sport, Natur und Wohlbefinden.

Der Bergtourismus hat sich grundlegend stark verändert. In mehr als einem Jahrhundert wurde er von einer Sommeraktivität für die Elite zu einem Massenphänomen in der Wintersaison. In einem sich kontinuierlich verändernden Umfeld, nach zwei Weltkriegen, nach der Internetrevolution und nach großen sozialen Umwälzungen hat Cortina immer einen Weg gefunden, um sich neu zu erfinden und zu erholen. Diese Ereignisse haben uns beigebracht, dass schwierige Zeiten Leute näher zusammenbringen, Kräfte bündeln, neue Partnerschaften hervorbringen und Austausch und Kooperation fördern.

Viel kann sich ändern, aber der Mensch wird sich an erster Stelle immer für Natur, Schönheit und Wohlbefinden entscheiden und immer die Orte wählen, die all diese Eigenschaften und Werte verkörpern und die sich selbst neu erfinden können.

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