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Im Mittelalter war das Innere der Halbinsel der Bretagne von einem riesigen Waldgebiet bedeckt, dass sich heute in die beiden Laubwälder Huelgoat und Brocéliande gliedert. Hier hat König Artus gemeinsam mit den Rittern seiner Tafelrunde zahlreiche Abenteuer gemeistert und nach dem „Heiligen Gral“ gesucht, den er in den Wäldern der „Kleinen Bretagne“ vermutete.
Die weltberühmte Artussage findet im 12. Jahrhundert in den Romanen des Schriftstellers Chrétien de Troyes ihren Ursprung. In der Bretagne? Nicht in Großbritannien? Sicher ist, dass die Legende eine keltische ist, die Barden überall in der Bretagne erzählt und verbreitet haben. Und zwar in der keltischen „Bretagne“ auf beiden Seiten des Ärmelkanals, denn die Gebiete Großbritannien sowie die „kleine“, französische Bretagne, wie wir sie heute kennen, gab es damals nicht. In de Troyes Roman „Löwenritter“ reitet Yvain, ein Neffe König Artus', durch einen bretonischen Wald namens Brocéliande mit einer versteckten, sprudelnden Quelle. Diese Quelle namens Barenton sprudelt noch heute und einzig in dem Waldgebiet, das de Troyes Brocéliande nennt und auf mittelalterlichen Karten mit dem Namen Bréchéliant, Brécélien oder Brésilien eingezeichnet ist – genau an der Stelle, wo heute südwestlich von Rennes der Wald Paimpont liegt, wie wir ihn heute nennen.
Zauberer Merlin, guter Freund und Berater des jungen König Artus, lebte ebenfalls im Wald von Brocéliande. An der Quelle von Barenton verliebte sich der Magier einst in die Fee Viviane. Er zauberte ihr eine eigene Zitadelle aus Kristall, die sich der Legende nach unter dem See am Schloss von Comper befindet. Zwischen Eichen, Buchen und Kastanien sprudelt die Barenton-Quelle noch heute. Ihr Wasser soll Krankheiten heilen und jungen Frauen zu einem Ehemann verhelfen. Nebenan befinden sich der Jungbrunnen und ein Dolmen, in dem Zauberer Merlin begraben sein soll.
Unter dem unendlichen Blätterdach des Zauberwalds liegt auch das Tal ohne Wiederkehr „Val sans Retour“. Hier rächte sich die enttäuschte Fee Morgane an ihren untreuen Liebhabern. Sie ließ das Tal von einem Drachen bewachen, der untreue Männer für immer hier gefangen halten sollte. Erst Sir Lancelot, einer der Ritter der Tafelrunde, konnte den Drachen besiegen und so die Männer befreien. Ein vier Kilometer langer Wanderweg führt durch das enge Schiefer-Tal vorbei an Seen namens Feen-Spiegel und Wildschweinpfütze bis hoch auf einen kleinen Hügel mit Blick über das ganze Tal.
VOR ORT IM ZAUBERWALD: PROTAGONISTEN & GESCHICHTEN
Im Schloss von Comper am gleichnamigen See ist das Zentrum der Artus-Sage zu Hause: Eine Ausstellung führt durch Ursprünge, Schauplätze und Adaptationen der weltberühmten Legende. Die Bibliothek ist umfassend und wer möchte, kann ab hier mit Erzählerinnen und Erzählern gemeinsam den Wald entdecken – das, was sonst im Verborgenen liegt.
La Porte des Secrets, das „Tor der Geheimnisse“, befindet sich in der alten Abtei im Örtchen Paimpont. Die Sagengestalten des Waldes führen ihre Besucher in einer halbstündigen Szenographie zu den legen-dären und wahrhaftigen Orten des Waldes. Deutsche Audioguides. eine deutsche Internetseite und deutschsprachige Wanderguides sind für 2019 geplant.