24 Oct 2025
Long Island/Hannover, Oktober 2025 | (kms) – Mysteriöse Geräusche in alten Herrenhäusern, flüsternde Stimmen in verlassenen Gebäuden und Geister, die keine Ruhe finden: Auf Long Island erzählen sich die Menschen seit Generationen schaurige Geschichten. Ob in der ehrwürdigen Raynham Hall, im einsamen Leuchtturm von Fire Island oder in den Ruinen einer alten Eisfabrik – überall scheint die Vergangenheit noch spürbar. Wer sich traut, kann den Spuren dieser Legenden folgen und Orte entdecken, an denen Geschichte und Gänsehaut Hand in Hand gehen.
Raynham Hall: Geheimnisse und Geister im ehrwürdigen Herrenhaus
Im Jahr 1738 wurde in Oyster Bay ein für die Region typisches Haus erbaut: zwei Stockwerke, vier Zimmer, ein schöner Garten. Im Jahr 1851 wurde das Grundstück vom wohlhabenden Kaufmann Salomon Townsend erworben. Doch das Haus war ihm wohl nicht luxuriös genug. Er ließ einen Anbau errichten, das Haus im viktorianischen Stil umgestalten, teure Tapeten anbringen und exklusive Möbelstücke anfertigen. Auch ein neuer Name musste her: Raynham Hall sollte das neue Anwesen heißen. Im Jahr 1941 gab es schließlich kein Vermögen mehr. Das Haus wurde nach reiflicher Überlegung der Familie an eine Ortsgruppe verkauft. Damals wurde ein Gärtner eingestellt, der im Erdgeschoss schlief, und auf die Frage, wie er geschlafen habe, soll er vom Lärm der Bewohner im ersten Stockwerk berichtet haben. Diese gab es aber gar nicht – das Haus stand leer. Auch später sollen Leute noch mysteriöse Geräusche gehört haben, sodass sich nun eine Vielzahl von Spukgeschichten um das Haus rankt. Eine davon besagt, Sally Townsend, Salomons Tochter, soll nach Zurückweisungen eines Verehrers an gebrochenem Herzen im Haus gestorben sein. Heute ist Raynham Hall ein Museum. Wer bei einem Besuch seltsame Geräusche hört, sollte diesen unbedingt nachgehen – vielleicht trifft man ja auf den Geist von Sally oder Salomon Townsend?
Leuchtturm von Fire Island: Wo das Meer Geschichten von Trauer und Spuk erzählt
Der Leuchtturm von Fire Island ist ein echtes Wahrzeichen – im Jahr 1826 fertiggestellt, war er das erste, was viele europäische Einwanderer bei ihrer Ankunft in den USA sahen. Er ist nicht nur ein besonderer Teil von Long Islands Geschichte, sondern auch ein schönes Ausflugsziel. Denn der schwarz-weiß gestreifte Turm steht an der traumhaften Küste Long Islands inmitten idyllischer Natur. Oben angekommen, haben Besucher einen grandiosen Ausblick. Doch beim Hinaufsteigen der 182 Stufen berichtete bereits der ein oder andere Tourist, er habe seltsame Schritte und Schreie gehört. Der Legende nach stammen diese vom ehemaligen Leuchtturmwärter Nathaniel Smith, der Mitte des 18. Jahrhunderts gemeinsam mit seiner Frau und Tochter im Leuchtturm lebte. Mit Einbruch des Winters erkrankte Nathaniel Smiths Tochter schwer, und weil Fire Island damals noch keine Brücke hatte, brauchten die Ärzte ganze drei Tage, um zum Leuchtturm zu kommen – zu spät für das kleine Mädchen: Es starb an der schweren Erkältung. Die Trauer um die Tochter, ließ auch die Ehe der Smiths scheitern, und so blieb Nathaniel Smith todtraurig und allein in seinem Leuchtturm zurück, in dem er wohl noch heute durch das Gebäude spukt und verzweifelt auf Hilfe für seine geliebte Tochter wartet.
Amityville: Das Haus, das die Welt in Angst versetzte
Er zählt zu den berühmtesten Horrorfilmen und wurde sogar für den Oscar und den Golden Globe nominiert: „The Amityville Horror“ füllte im Jahr 1979 die Kinos und ließ Zuschauer auf der ganzen Welt erschaudern. Es folgten sieben Fortsetzungen und eine Neuverfilmung im Jahr 2005. Warum all die Faszination? Weil die Geschichte im Kern auf einer wahren Begebenheit beruht, die sich auf Long Island zutrug: Im Jahr 1974 lebte die siebenköpfige Familie DeFeo ein ruhiges Leben in ihrem schönen Haus in der Ocean Avenue im idyllischen Amityville an der Küste Long Islands. Bis zu dem Tag, an dem der älteste Sohn des Ehepaares DeFeo alle sechs Familienmitglieder im Schlaf erschoss. Das Verbrechen sorgte international für Aufsehen und führte dazu, dass das Haus im Anschluss viele Monate leerstand. Ende des Jahres 1975 kaufte dann Familie Lutz das Haus und erlebte eine Vielzahl seltsamer Ereignisse: Nach nur 28 Tagen zogen sie wieder aus, denn sie waren sich sicher: Hier spukt es!
Reid's Ice Cream Factory: Verlassene Gänge voller Mythen und unheimlicher Geräusche
Anfang des 20. Jahrhunderts sorgte Reid's Ice Cream Factory in Blue Point auf Long Island für viel Freude bei Groß und Klein, bis es in den 1920er-Jahren zur Schließung kam. Von da an stand das Gebäude leer, und obwohl es im Jahr 2003 zum Abriss kam, werden die Mythen und Geschichten um die alte Eisfabrik weiter fleißig erzählt. Die erste davon soll sich in den 1970er-Jahren ereignet haben: Ein kleiner Junge spielte im verlassenen Fabrikgebäude und kletterte dabei zu hoch hinauf – er rutschte aus und stürzte in den Tod. Immer wieder sollen Menschen ihn noch dort haben toben und spielen hören. Ein engagiertes Abrissteam legte sogar seine Arbeit nieder, weil es gehört haben wollte, wie der Junge durch die Gänge lief und dabei die Türen auf- und zuschlug. Die zweite Geschichte, soll sich in den 1950er-Jahren ereignet haben und handelt davon, dass eine junge, schöne Frau namens Linda sich in der Fabrik mit einem Verehrer traf – das Date schien nicht gut gelaufen zu sein und Linda wurde ermordet. Über die Frage, mit wem Linda sich getroffen haben soll und warum es zum Streit kam, kursieren in Blue Point zahlreiche verschiedene Geschichten.
Pilgrim Psychiatric Center: Lost Place mit düsteren Geheimnissen
Lost Places, also verlassene Orte oder leerstehende Gebäude, sind vielerorts ein beliebtes Ziel. Einen Lost Place gibt es auch auf Long Island und er schafft es in seiner Kategorie häufig unter die Top Ten: das Pilgrim Psychiatric Center, das früher unter dem Namen Pilgrim State Hospital bekannt war. Die Psychiatrie wurde im Jahr 1931 eröffnet und verzeichnete im Jahr 1954 bereits 13.875 Patienten – damit war sie die größte Psychiatrie der gesamten USA und auch stark überfüllt. Die Menschen vor Ort waren unter schrecklichen Bedingungen eingepfercht und schlimmen Behandlungsmethoden ausgesetzt. Die Psychiatrie wurde später stark verkleinert und einige Gebäude umfunktioniert oder geschlossen. Einige davon sind heute berühmte Lost Places. Wenn man sie besucht, sieht man noch immer diverse Foltergeräte, alte Rollstühle und OP-Säle.
Ausführliche Informationen über Long Island sind auf der Website www.DiscoverLongIsland.com erhältlich.
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