
St. Pete-Clearwater/Hannover, 15. Oktober 2025 (kms) – Ein Spaziergang durch die Straßen von St. Pete gleicht einem Besuch in einem Kunstmuseum – nur eben unter freiem Himmel – dank des jährlichen SHINE St. Pete Mural Festival. Street-Art-Künstler aus der ganzen Welt haben sich dabei in den vergangenen Jahren mit großformatigen Wandbildern in der Stadt verewigt. 2025 findet das SHINE Festival vom 7. bis 16. November statt.
Zum Festival kommen jedes Jahr nationale und internationale Künstler auf die sonnige Halbinsel an der Westküste Floridas. Alles begann vor mehr als einem Jahrzehnt, als die Stadtverwaltung von St. Pete das Verbot von Straßenkunst lockerte. Stattdessen unterstützte die Stadt lokale Künstler. 2015 fand zum ersten Mal das SHINE-Festival statt, das seitdem von der St. Petersburg Arts Alliance kuratiert wird.
Rund 170 der großformatigen Bilder sind in den vergangenen Jahren in St. Pete entstanden. Oft wurden vernachlässigte Wände ausgesucht und Randbezirke neu belebt, indem Künstler sie mit kraftvollen visuellen Statements transformierten. Parallel wuchs die Community-Beteiligung: Seit einigen Jahren werden zusätzlich zu den Haupt-Murals sogenannte Bright Spot Projects initiiert – kleinere, gemeinschaftsorientierte Murals, bei deren Gestaltung Anwohner, Schulen oder gemeinnützige Organisationen eingebunden sind.
Jedes Jahr kommen beim Festival rund 15 neue Murals von lokalen, nationalen und internationalen Künstlern dazu. Und das Beste: Besucher können den Entstehungsprozess live mitverfolgen. Auch während die Kreativen bei der 11. SHINE-Edition vom 7. bis 16. November an ihren Werken arbeiten, können sie dabei zuschauen. Zum Rahmenprogramm des Festivals zählen auch Künstlergespräche.
Die Werke lassen sich ganzjährig gut bei Touren zu Fuß, per Fahrrad und im Star Trolley erkunden. Dabei sind Teilnehmer in einem offenen kleinen Bus unterwegs. Tourguides, die tief in der Street-Art-Szene verwurzelt sind, erzählen die Geschichten und Inspirationen der Künstler und ihrer Werke. Selbstverständlich führen die Touren auch immer zu den Highlights der vergangenen Jahre.
Zu den besonderen Werken zählt „State Lines/Snake Woman“ von Tes One & Palehorse (2015). Das frühe SHINE-Mural war eines der ersten, das das Potenzial des Festivals zeigte. Die Künstler Leon „Tes One“ Bedore und Chris Park, auch bekannt als „Palehorse“, gestalteten gemeinsam eine kraftvolle Komposition mit einer Frau inmitten fließender Formen und floraler Elemente. Das Werk an der Rückwand des State Theatre wurde schnell zu einem Orientierungspunkt in der Innenstadt.
Ein besonderer Blickfang ist auch das Werk des gebürtigen New Yorkers Stephen Palladino von 2017 – und das nicht nur wegen seiner beeindruckenden Maße von mehr als fünf Metern Höhe und fast 30 Metern Breite. Der gebürtige New Yorker, der heute in Los Angeles lebt, ist für einen von Cartoons inspirierten Stil bekannt. Sein Wandbild in Aqua, Orange, Limettengrün, Violett, Blau und Rosarot am 276 Dr. Martin Luther King Jr. Boulevard North wirkt wie ein Puzzle aus Farben, Figuren und Kommentaren.
„Mangroves & Manatees“ von Tatiana Suarez entstand 2020 im Waterfront Museum District (250 2nd Ave. SE). Das Mural der Künstlerin aus Miami zeigt Manatis und andere Wasserlebewesen inmitten eines Mangrovenlebensraums. Das Mural ist ein gutes Beispiel dafür, wie Kunst öffentliche Räume verwandelt und Aufmerksamkeit schafft. Denn es regt Betrachter dazu an, sich mit Natur, Klima und nachhaltiger Umweltgestaltung auseinanderzusetzen, und setzt ein Statement. „Mein Wandbild ist von zwei lokalen Arten Floridas inspiriert, die vom Aussterben bedroht sind: Mangroven und Manatis“, sagt die Künstlerin. „Ich habe dieses Wandbild gemalt, um das Bewusstsein für den Schutz und das Nachwachsen der Mangroven zu schärfen und zu fördern.“
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