
Arizona/Hannover, 03. Juni 2025 (kms) | Wo einst Western-Helden durch endlose Canyons ritten, entstehen heute Blockbuster und Serien. Kein Wunder, dass immer mehr internationale Produktionen den Bundesstaat Arizona für sich entdecken – als kreatives Filmset mit echtem Charakter.
Ein besonderes Highlight der letzten Jahre war Nomadland, das Oscar-prämierte Werk von Regisseurin Chloé Zhao. Gedreht wurde unter anderem in Quartzsite, einem Wüstenort, der durch seine Camper-Community bekannt wurde. Mit ruhigen Kamerafahrten, echten Bewohnern als Nebendarstellern erzählt der Film eine kraftvolle Geschichte – mit Arizona als eindrucksvolle Kulisse.
Auch jüngere Produktionen wie die aktuelle HBO-Max-Serie Duster wurden in Tucson und Pima County realisiert. Die Serie entführt in die 1970er-Jahre und nutzt die Atmosphäre der Region für ihre packende Krimihandlung. Auch 90 Day: The Last Resort wählte die Weiten der Wüste Arizonas für Dreharbeiten zur zweiten Staffel. Das Omni Scottsdale Resort & Spa at Montelucia in Scottsdale bot den spannenden Kontrast zur sonst tropischen Reality-TV-Stimmung.
Doch nicht nur aktuelle Produktionen schätzen Arizonas dramatische Kulissen. Der Bundesstaat kann auf eine lange Filmgeschichte zurückblicken. Legendäre Streifen wie zum Beispiel Easy Rider sind dort entstanden. Im Jahr 1969 führte die ikonische Motorradtour Peter Fonda und Dennis Hopper durch spektakuläre Wüstenlandschaften rund um Flagstaff und Sedona. Kult ist auch die berühmte Szene aus Forrest Gump (1994), in der Forrest abrupt seinen Langstreckenlauf beendet. Die Szene, in der er sagt: „I'm pretty tired..." wurde im Monument Valley an der Grenze zu Utah gedreht – mit Arizona im Rücken. Richtigen Nervenkitzel hat Alfred Hitchcocks Klassiker Psycho (1960) erschaffen. Er beginnt in Phoenix, Arizona. Phoenix war damals eine der ersten Städte, die in einem amerikanischen Psychothriller derart in Szene gesetzt wurden. Und auch George Clooney war zu Gast: das Kriegsdrama Three Kings (1999) wurde in der Yuma-Wüste gefilmt. Arizonas Sanddünen stellen als irakisches Kriegsgebiet dar.
Arizona war lange Zeit die Heimat zahlreicher legendärer Westernfilme. Das Old Tucson Studio in der Nähe von Tucson diente als Kulisse für Klassiker wie Rio Bravo (1959), 3:10 to Yuma (1957) und The Outlaw Josey Wales (1976). Ebenso bekannt ist das Mescal Movie Set in Benson, wo Filme wie Tombstone (1993) und The Quick and the Dead (1995) gedreht wurden.
Ein weiterer ikonischer Drehort ist das Monument Valley, das sich über die Grenze von Arizona und Utah erstreckt. Regisseur John Ford machte die Region mit Filmen wie Stagecoach (1939) und The Searchers (1956) berühmt.
Neben Westernklassikern bietet Arizona auch für moderne Produktionen vielfältige Drehorte. Filme wie Little Miss Sunshine (2006) und Jerry Maguire (1996) nutzten urbane Kulissen in Städten wie Phoenix, Scottsdale und Tempe. Die Kombination aus historischen Stätten und moderner Infrastruktur macht Arizona zu einem attraktiven Standort für verschiedenste Filmgenres.