2024 steht für die Bretagne im Zeichen der Auster: Nach knapp 3 Jahren Bauzeit eröffnet im Süden der Region Ostréapolis, das erste Austern-Zentrum der Bretagne. Ostréapolis ist kein einfaches Informationszentrum; hier wird die Kultur der Austern und ihrer Fischerinnen und Fischer gelebt. Drei Säulen bilden die Basis der Austernwelt Ostréapolis: entdecken, schmecken und lernen. Perfekt dazu passt ein kühler Muscadet - am besten aus den Gläsern von Lucile Viaud, die sie aus Asche, Kalk und anderen Abfallprodukte der bretonischen Inseln nachhaltig herstellt.
Austernzentrum Ostréapolis wird am 17. Februar eröffnet
Auf 1000 Quadratmetern haben die Bretoninnen und Bretonen ihrer liebsten Meeresfrucht einen Tempel errichtet: Das Austern-Zentrum Ostréapolis eröffnet im Frühjahr in Tour-du-Parc am Golf von Morbihan. Bei Ausstellungen, Verköstigungen, Koch-Workshops und Gesprächen mit Austernfischerinnen und -fischern dreht sich hier alles um die Auster als kulinarisches Erlebnis und als Teil der bretonischen Lebensart. Die Gebäude erinnern in ihrem Aussehen an verschiedene Elemente der Austernfischerei und die Muschelschalen selbst wurden im Bodenbelag des Hofes verwendet. Ein Ort zum Lernen und um ganz in die Welt der Austern eintauchen.
Insel-Glas aus Kalk, Asche und Sand: Nachhaltige Glasherstellung
Ob Muschelschalen, Weinstein oder Kaninchenkot – was für die meisten Menschen unnützer Abfall ist, ist für Lucile Viaud wertvolles Arbeitsmaterial. Seit drei Jahren stellt sie aus Abfallprodukten, die sie auf den 15, die Westküste Frankreichs umgebenden Ponant-Inseln sammelt, Glas her. In diesem Jahr nutzt sie Kalk aus Tauchfiltern von der Insel Ouessant, Asche aus Fischräucherungen und Sand von Bauarbeiten auf der Insel Hoëdic. Daraus hat sich ein ganz besonderer Farbton im Glas ergeben, den Viaud wie Karamell aus gesalzener Butter beschreibt. Ziel des Projektes ist es, auf den Ponant-Inseln eine eigene Glasindustrie zu etablieren, um die dort hergestellten Gegenstände für einen nachhaltigeren Tourismus vor Ort einsetzen zu können.
100 Jahre Craquelins de Saint-Malo
Eine der berühmtesten Spezialitäten der nordbretonischen Hafenstadt Saint-Malo feiert ihren 100. Geburtstag: die Craquelins de Saint-Malo, runde, außen knusprige und innen weiche Kekse. Ihre konkave Form erhalten sie durch eine spezielle Backtechnik – die rohen Teigkreise werden vor dem Backen in kochendes Wasser getaucht. Seit 1923 wird diese Methode genutzt, auch das traditionelle Rezept wurde nie abgeändert. Die Kekse können süß mit Butter und Marmelade, aber auch herzhaft mit Aufstrichen, Gemüse oder Muscheln genossen werden. Den Namen Craquelins haben die kleinen Kreise wegen ihrer Knusprigkeit bekommen: „craquer“ bedeutet knacken.