Bungle Bungle Range, Purnululu National Park, Kimberley-Region 19 Dec 2023
Warum ein Roadtrip durch Westaustraliens Kimberley-Region 2024 auf jeder Bucket List stehen sollte

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Tourism Western Australia

Dezember 2023. Sie gilt als eines der letzten Wildnisgebiete unserer Erde und diente als Kulisse für Baz Luhrmanns Film „Australia“, der kürzlich mit dem Titel „Faraway Downs“ in neuer Fassung als sechsteilige Serie auf Disney+ lief. Die Kimberley-Region im äußersten australischen Nordwesten steht für ungezähmte Wildnis, Outback-Romantik sowie einen besonders authentischen Zugang zur Kultur der Aboriginal People Australiens. Kurz: Sie lockt mit unvergesslichen Abenteuern. Genau deshalb ist ein Roadtrip durch diese ursprüngliche Region, die das archetypische Australien erlebbar macht, so reizvoll. Fünf Gründe, warum die Kimberley-Region 2024 auf keiner Bucket List fehlen sollte:


Ungezähmte Wildnis, Outback-Romantik und ein UNESCO Welterbe
Die 423.000 Quadratkilometer große Region, in der nur etwa 30.000 Menschen leben, zählt zu den am dünnsten besiedelten Landstrichen unserer Erde und ist in weiten Teilen völlig unerforscht. Viele Orte sind über den Landweg nicht zu erreichen, sondern nur per Flugzeug oder von der Küste aus. Schroffe Bergketten, mächtige Wasserfälle, unberührte Küsten, mäandernde Flüsse, Boabbäume und kleine Oasen mit natürlichen Felsenpools prägen die Region. Nachts funkeln die Sterne fernab jeglicher Lichtquellen besonders schön.


Reisende finden hier spektakuläre Naturkulissen, so z.B. die 350 Millionen Jahre alte Bungle Bungle Range im Purnululu Nationalpark bei Kununurra. Mit ihren spektakulären Gesteinsformationen, die an Bienenkörbe erinnern, zählt sie zu den außergewöhnlichsten Landschaften unserer Erde. Bis die „Bungle Bungles“ 1983 zufällig von einem Filmteam aus der Luft entdeckt wurden, wussten nur die Ureinwohner und Farmer in der Region von ihrer Existenz. 2003 wurden sie ins Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen.


Auch rund um Broome finden Besucher einmalige Naturschauspiele: die einzigen horizontalen Wasserfälle der Welt, die „Treppe zum Mond“ und versteinerte Fußabdrücke von Dinosauriern. Bei einem Roadtrip lassen sich all die magischen Orte der Region besonders intensiv erleben.


Einblick in die Kultur der Aboriginal People Australiens
Von Broome im Westen bis nach Kununurra im Osten der Kimberley-Region bietet sich Reisenden überall die Möglichkeit, mehr über die mehr als 40.000 Jahre alte und bis heute lebendige Kultur der westaustralischen Ureinwohner zu erfahren.


Bei Bush Food-Touren rund um Broome und auf der Dampier-Halbinsel können Besucher die traditionelle Technik des Speerfischens selbst ausprobieren, Mangroven-Krabben sammeln und wilde Austern oder das traditionelle Damper kosten. Dabei erfahren sie mehr über die sechs Jahreszeiten der Ureinwohner.


Wer Tunnel Creek in Begleitung eines Aboriginal Guides erkundet, taucht ein in die Geschichte des Widerstandkämpfers Jandamarrah, der das Land der Bunuba gegen die weißen Siedler verteidigte und sich viele Jahre in dem ältesten Höhlensystem Westaustraliens versteckt hielt. Aber auch zu einem Naturwunder wie den Bungle Bungles erhalten Gäste, die in Begleitung eines Aboriginal Guides unterwegs sind, einen völlig anderen Zugang und erleben die spirituelle Verbindung zwischen Landstrich und Menschen.


Das Konzept „Camping with Custodians“ bietet Besuchern zudem die Möglichkeit, auf einem Campingplatz zu übernachten, der auf dem Land einer Aboriginal Community liegt und von dieser betrieben wird, so z.B. Djarindjin Campground, Imintji Campground oder Mimbi Caves Campground (Jarlarloo Riwi). Abends am Lagerfeuer kann man Geschichten aus der Traumzeit oder dem Didgeridoo lauschen, ein kleiner Shop verkauft Kunsthandwerk. Alle Einnahmen gehen zurück in die Community.


Wer eine Corroboree, eine Zusammenkunft mit traditionellen Tänzen und Musik, erleben möchte, kann am jährlich in Derby stattfindendem Mowanjum Festival teilnehmen oder eine Wakaj-Tour von Mabu Buru Tours in Broome buchen.


Gerade in der Kimberley-Region finden sich außerdem zahlreiche Felsmalereien. Viele von ihnen stammen aus der Zeit vor der letzten Eiszeit, so zum Beispiel auch die berühmten Gwion Gwion (Bradshaw) Paintings. Bei Waringarri Aboriginal Arts in Kununurra, einem der ältesten Kunstzentren Australiens, lernen Besucher die einzigartige kulturelle Identität der Miriwoong kennen. Das Zentrum fördert die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Künstler und ihrer Gemeinschaft und ist das erste in Westaustralien, das vollständig in indigenem Besitz ist.


Allrad-Abenteuer pur auf der Gibb River Road
Mit der Gibb River Road verläuft eine der legendärsten Allradstrecken Australiens durch die Region im äußersten Nordwesten des roten Kontinents. Wer davon träumt, auf einer roten Sandpiste mit Waschbrettfeeling mitten in der romantischen Einsamkeit des Outbacks unterwegs zu sein, ist auf der „Gibb“ genau richtig. Kaum andere Autos und Staubwolken bis zu Horizont sind garantiert. Die ehemalige, 660 Kilometer lange Viehtriebroute, die die Örtchen Derby mit Kununurra verbindet, führt Besucher zu bizarren Felsformationen, tiefen Schluchten, natürlichen Felsenpools und riesigen Rinderfarmen. Reisende kommen mit der uralten Kultur der Aboriginal People in Kontakt und lauschen fesselnden Erzählungen aus der Pionierzeit.
Zu den Highlights dieser Route, für die man mindestens zehn Tage einplanen sollte, gehören die Windjana Gorge, Tunnel Creek, Bell Gorge, Manning Gorge, die Mitchell Falls, der El Questro Wilderness Park und die Home Valley Station. Ein besonderes Übernachtungserlebnis bietet der Imintji Campground, der auf dem Land einer Aboriginal Community liegt und von dieser betrieben wird (Stichwort: Camping with Custodians).

Neue Fitzroy River Bridge seit Anfang Dezember geöffnet
Ab sofort sind Reisen durch die Kimberley-Region wieder uneingeschränkt möglich. Nachdem Tropensturm Ellie der Region im Januar 2023 Wassermassen in historischer Rekordhöhe beschert hatte, war ein Teil der alten Fitzroy River Bridge am Great Northern Highway weggespült worden. Tausende von Reisenden mussten ihren Roadtrip durch die Region abbrechen oder entschieden, eine für 2023 geplante Tour lieber abzusagen, obwohl schon nach kurzer Zeit eine provisorische Brücke kleinen Fahrzeugen eine Überquerung des Flusses wieder ermöglichte. Sechs Monate früher als geplant wurde nun am 10. Dezember 2023 die neue, deutlich belastungsfähigere Fitzroy River Bridge in Fitzroy Crossing für den Verkehr freigegeben. Sie zählt zweimal so viele Stahl- und Betonpfeiler und ist doppelt so tief im Flussbett verankert. Mit Eröffnung der neuen Fitzroy River Bridge kann 2024 nun also für Besucher aus aller Welt ein Roadtrip durch die Kimberley-Region endlich wieder Wirklichkeit werden.


Naturschätze: Die größte Perle der Welt und pinke Diamanten
Die größte Perle der Welt finden Besucher in einem Showroom in Broome, dem westlichen Tor zur Kimberley-Region. Gezüchtet wurde sie von James Brown, Besitzer von Cygnet Bay Pearl Farm, der ältesten Perlenfarm Australiens, einem Familienbetrieb in der dritten Generation. Touristen können die Perlenfarm am Cape Leveque, etwa zweieinhalb Autostunden nördlich von Broome besuchen. Dort blicken sie hinter die Kulissen, erfahren mehr über die verschiedenen Schritte der Perlenzucht und wie viel Geduld es braucht, bis man das erste schimmernde Kügelchen ernten kann. Auch in der Kultur der Bardi People, die schon immer auf dem Land rund um die Farm leben, spielen die Austernmuscheln eine Rolle. Bruce Wiggan, hier ansässiger Künstler, führt Besucher in die Kunst des „Pearl Shell Carving“ ein. Das mit Ornamenten verzierte Perlmutt der Austernmuscheln spielt eine Rolle bei traditionellen Zeremonien und wurde früher bis nach Südaustralien gehandelt.


In Kununurra im Westen der Kimberley-Region findet sich das vielleicht entlegenste Juwelier-Geschäft der Welt. Bei Kimberley Fine Diamonds dreht sich alles um pinke Diamanten aus der Argyle Diamanten-Mine, aus der etwa 90% des weltweiten Vorkommens pinker Diamanten stammen. Gegründet wurde Kimberley Fine Diamonds 1991 von der deutschen Auswanderin Frauke Bolten-Boshammer, einer ehemaligen Farmersfrau, die heute nicht nur mit den teuren pinken Steinen handelt, sondern auch einzigartige Schmuckstücke entwirft. Ihre Lebensgeschichte hat die westaustralische Diamantenkönigin in ihrem Buch „Diamanten im Staub“ (Dumont) festgehalten.

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